Presse-Berichte der Westerwälder Zeitung
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Wie auf einem großen Karnevalsmarkt ging es bei der Kappensitzung in Westerburg zu. Ein Superangebot folgte dem anderen.
WESTERBURG. 760 Zuschauer füllten bei der großen Kappensitzung die Narrhalla von Westerburg bis zum letzten Platz. Der Elferrat bediente als Markthändlerriege die Kundschaft mit unterhaltsamen Angeboten vor prächtiger Kulisse. Schunkelnd lockerte sich das Publikum mit der Kapelle “California Blue”.
Die Karnevalistische Kooperation Westerburger Vereine (TUS, Kirmesgesellschaft, Volkstanzgruppe, Hausfrauenbund, FFW, Petermännchen-Theaterverein und Sängervereinigung 1852) machte der Stadt vor, wie ein ordentlicher Marktplatz aussehen kann und hatte eigens dafür Requisiten vom SWR ausgeliehen. Sitzungspräsident Helmut Bäumer verlieh Bürgermeister Helmut Schönberger den wohlverdienten Orden “wider den zänkischen Markt”.
Genaueres wusste Petermann Dieter Dünnes in seiner Büttenrede über Westerburg zu erzählen. “Getrieben von Konsensgefühlen, saß er zwischen allen Stühlen”, beschrieb er Schönbergers Los. Er lobte das Beerdigungsinstitut an exponierter Stelle – “das ist da in der größten Not, wenn die Innenstadt ist tot”. Als Ergänzungsfriedhof böte sich der Park & Ride-Platz des Bahnhofs an, denn “man fragt sich, ist das nicht toll, wer da eigentlich parken soll”. Der Westerburger Punk Gabi Basting – eine der letzten dieser Gattung – fand sich bereit, den Bahnhof zu beleben. Nach ihrer Büttenrede war klar: Sie stellt keine Bedrohung dar. Ganz trostlos ist es auch nicht mit der heimischen Gastronomie bestellt, solange Ute Thoma ihre Diät-Gewaltmärsche mit einem guten Essen beschließt, wie die Kaloriensünderin beichtete. Die “Petermännchen” spielten Arbeitsamt. Sensibel wurde auf Probleme Westerburger Promis eingegangen, deren Qualifikationen Tür und Tor zu mannigfaltigen Tätigkeiten öffnen. Traditionell eröffneten Gardetänze den Reigen. Die Kindergarde des KKWV (trainiert von Christina Metzger) schwang gekonnt das Bein, ebenso wie das Trio Elisabeth Meutsch, Diana Metzger und Nora Thoma. Die Garde Rot- Weiß Willmenrod (einstudiert von Eva Hortz) machte es den Mädchen nach. Modern und mitreißend trat die Willmenröder Tanzgruppe (trainiert von Christine Wundrack und Anke Schneider) auf. “Let`s get loud” versprach die Musik der Tanzgruppe Fata Morgana. Die Frauen (einstudiert von Ulrike Böffele) kamen aber eher auf leisen Sohlen daher.
Fast gewaltsam musste Bäumer das Publikum zu weiteren Programmpunkten zwingen. Die knallharten Rhythmen der Westerburger Sambagruppe (Leiter: Frank Hölper) brachten alle wieder auf eine Linie (einmal mehr stellten sich die klatschenden Zuschauer nebeneinander auf die Bänke). Die Gruppe leitete auch passend den krönenden Abschluss des Abends ein. Das “Geheimnis” entpuppte sich als eine Tanzgruppe mit südamerikanischen Flair. Die Damen von “Timbalando Brasil” mit Federbüschen am Kopf und knackigem Po machten müde Männer wieder munter und brachten sie mit Tanz und Polonaise auf die Beine. (tst)
WESTERBURG. Seit einigen Jahren planen, organisieren und bestreiten einige Westerburger Vereine mit großer Zustimmung der Bevölkerung den Westerburger Karneval. In dieser gemeinsamen Aufgabe sind die Aktiven dieser Vereine zusammengewachsen und die logische Folgerung aus der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit war nun die Gründung eines eigenständigen Vereins. Aus der Karnevalistischen Kooperation Westerburger Vereine wurde nun der Verein KKWV.
Kürzlich fanden sich die Vorsitzenden und Delegierten der beteiligten Vereine zusammen und beschlossen einstimmig die Gründung des neuen Karnevalvereins. Der Deutsche Hausfrauenbund war durch Helga Steingräber vertreten. Für die Freiwillige Feuerwehr Westerburg kam Bernd Dillbahner und für Kirmesgesellschaft Westerburg war Udo Ecker dabei. Das Petermännchen-Theater Westerburg hatte Helmut Bäumer entsandt, die Sängervereinigung 1852 Westerburg Gerhard Fuckert. Den TuS Westerburg vertrat Gerd-Otto Dietz und die Volkstanzgruppe Westerburg Christine Klein. Die wahl des neuen Vorstandes erfolgte einstimmig. Vorsitzender ist Carsten Fuckert, Schriftführer wurde Dieter Bauer. Um die Finanzen kümmert sich Gabriele Ferger-Frenz.
Auch ein Motto wurde schon einmal von den Karnevalisten angedacht: “Am Westerburger Markt, dem Alten, kann keine Freude sich entfalten, drum geht gelassen froh und heiter, beim KKWV es närrisch weiter!” So oder ähnlich wird sicher der endgültige Slogan lauten. Die Feinheiten sollen noch abgestimmt werden, aber die Aktiven des neuen Vereins, so versprechen sie, wollen sich liebevoll um dieses Thema kümmern.
2001
Stimmungsvoll und mit neuen Ideen feierte der KKWV Westerburg mit seinen zahlreichen Gästen Karneval in der Stadthalle. Ein abwechslungsreiches, straffes Programm sorgte für gute Unterhaltung.
Von Angela Baumeier
WESTERBURG. Eine rauchende Nonne neben einem rotfunkelnden Teufelchen, Vogelscheuchen und Prinzen – an diesem Abend gab’s keine Berührungsängste. Schließlich waren die buntkostümierten Narren nur mit dem einen Wunsch in die Stadthalle Westerburg gekommen: “Der Euro kommt – wir feiern mit, Fassenacht ist der größte Hit”.
Für die große Kappensitzung hatte sich die KKWV (Karnevalistische Kooperation Westerburger Vereine) eine Menge einfallen lassen. Unter der Präsidentschaft von Helmut Bäumer präsentierte der Elferrat ein Programm, das keine Langeweile aufkommen ließ und abwechslungsreich Gesang, Tanz und Büttenreden folgen ließ.
Eröffnet wurde es durch den jüngsten Spross des KKWV, der “Tanz Garde” (Leitung Christina Metzger). Was Solomariechen Elisabeth Meutsch (Leitung: Dunja Herrmann und Christina Metzger) dann schwungvoll auf die Bühne brachte, zeigte, dass Westerburg um den karnevalistischen Nachwuchs nicht bange sein muss. Eine ganz andere Art von Tanz präsentierte “Fata Morgana”, die Südseezauber zu entfachen vermochte.
Wie es aussieht, wenn Oma und Opa am Stock gemeinsam mit der Jugend zu wilden Klängen rocken, das brachte die Volkstanzgruppe (Leitung: Katja Ickowiak) mit Witz auf die Bühne. Ihr Beitrag gipfelte in dem grandiosen Satz: “Mir sein de Champignons” (“We are the champions”).
Ein faszinierendes Trommelfeuer entfachte die Kirmesgesellschaft mit ihrer Musik-Samba (Leitung: Frank Hölper). Dabei schien der Karneval von Rio in Westerburg Einzug zu halten. Eine Welt von früher ließ hingegen das Petermännchen-Theater mit ihren Bänkelsängern (Heide Fingerhut-Bäumer und Helmut Bäumer) aufleben. Mit Esprit nahmen sie jüngste Stadtgeschichte aufs Korn.
Diesem Thema hatte sich auch Dieter Dünnes in der Bütt verschrieben, der sich als Petermännchen über so manches jüngstes Ereignis nur wundern konnte: Von Innenstadtsanierung bis zum “Jahres- Handy-Man” Helmut Schönberger ließ er nichts aus. Der Bürgermeister sah’s gelassen und wurde vom Elferrat zum karnevalistischen Oberbürgermeister gekürt. Helmut Bäumer tat’s mit den Worten: “Ob im Norden, Süden, Osten oder Westen – Die Helmuts sind die Allerbesten!”.
Was zur Gattung “Mann” zu sagen wäre, diesem Thema nahm sich Cadia Honnen in der Bütt mit Charme an. Wie verheerend hingegen ein Besuch des Westerburger Pfefferkuchenmarktes verlaufen kann, schilderte Gabi Basting.
Fasching ohne Musik – einfach undenkbar. Für gute Laune sorgte die Kapelle “California Blue” (Leitung: Frank Hölper). Die Sängervereinigung 1852 (Leitung: Helge Staller) brachte Stimmungslieder mit und die “Schafbachlerchen” brachten den Saal zum Toben, als doch tatsächlich “Anton aus Tirol” aufmarschierte. Für den gelungenen Abend sorgte auch die phantasievolle Dekoration der Stadthalle. Elferrats-Präsident überreichte dafür Martin Pock und Angelika Ecker den Orden der Rhein- Zeitung